Wir haben ein Startup gegründet – im Studium

November 16, 2021

Katrin studiert Erneuerbare Energien an der Uni Stuttgart und erzählt, wie sie mit Kommilitoninnen und Kommilitonen das Startup hydrop water systems gegründet hat.

Die Geburtsstunde von hydrop water systems begann mit einer einfachen Frage: Was wäre, wenn? Enttäuscht von bisherigen Hiwi-Jobs und Praktika tagträumten meine Mitgründer Moritz, Fides und Gibran davon, ein eigenes Unternehmen zu gründen, in dem wir unseren eigenen Weg gehen könnten, eigene Entscheidungen treffen und etwas tun, was uns erfüllt. Was zunächst nur eine fixe Idee war, wurde durch die Schlüsselqualifikation „AWAKE – In sechs Wochen zum Startup“ zu unserer neuen Realität. Wir nutzten die Zeit bis zum Start der Veranstaltung mit der Suche nach spannenden Ideen und Problemen, die wir in unserem direkten Umfeld finden konnten. Eine konkrete Idee gab es noch nicht, nur eins wussten wir sicher: Etwas technisches und nachhaltiges sollte es sein.

Als es dann los ging mit AWAKE hatten wir eine Reihe an Ideen gesammelt und entschieden uns für diejenige, die wir für am vielversprechendsten und am realistischsten für uns umsetzbar hielten: Wassersparen im Haushalt durch Verbrauchsanzeige. Während AWAKE standen wir sechs Wochen unter Volldampf: In vierstündigen online Blockveranstaltungen lernten wir die Grundlagen der Geschäftsmodellentwicklung, uns für einen Namen und Logo entscheiden und vor allem pitchen, pitchen, pitchen. Denn egal, wie gut die eigene Idee ist, wenn sie nicht gut präsentiert wird, interessiert sie niemanden.

Immer wieder haben wir unsere Idee weiter verfeinert und den anderen AWAKE-Teams präsentiert. Am Ende stand dann die Digital Demo Night im Dezember 2020. Sechs Wochen hatten wir intensiv an unserer Idee gearbeitet, ein Geschäftsmodell entwickelt und eine Marketingstrategie herausgearbeitet - dann durften wir unser Startup endlich der Öffentlichkeit präsentieren und waren gespannt auf die Reaktionen. Und das Feedback war sehr positiv, wir konnten mit unserer Idee den Publikumspreis gewinnen! Das war für uns die Bestätigung, dass es mit der Idee weitergehen sollte.

Da wir während AWAKE gemerkt hatten, dass wir Unterstützung im Bereich Finanzen brauchen, war es eine folgerichtige Entscheidung, am Ende des Programms unseren dortigen Coach Ilya mit ins Team zu holen. Er stellt als Mathematik-Student eine wertvolle Ergänzung für uns interdisziplinäre Ingenieure dar. Von Seiten der Uni erhalten wir seit dem Abschluss des Programms Unterstützung von den Startup-Coaches Jordi Mauri und Eric Heintze. Dadurch kamen wir unter anderem zum BIZ&Tech-Attack Hackathon des Gründermotors, in dem wir über zwei Monate eine Kooperation mit Vector Informatik hatten.

Am Ende resultierte daraus eine neue Idee, die wir zwar auch spannend fanden, aber insbesondere durch die Dürresommer, internationalen Waldbrände und unseren Wunsch, die Umwelt zu schützen, wollten wir unsere eigene Idee nicht fallen lassen. Deshalb haben wir an dem landesweiten, hochschulnahen Gründungsprogramm ASAP BW teilgenommen, um dort weiter an unserer Idee zu arbeiten und diese ebenfalls im Anschluss zu präsentieren. Wir haben dadurch unser Geschäftsmodell verfeinert und die Arbeiten am Prototyp priorisiert. Wir wollen den Menschen helfen, ihren eigenen Wasserverbrauch zu kennen und genau zu sehen, wofür wie viel Wasser verbraucht wird: zum Duschen, Wäsche waschen und Garten bewässern.

Wasserverbrauch sichtbar machen

Dafür werden wir in Zukunft einen Aufsatz für den zentralen Wasserzähler anbieten, mit dem die Durchflussmengen erfasst werden und dies mittels künstlicher Intelligenz dem jeweiligen Verbrauchenden zugeordnet wird. Alles lässt sich dann bequem mit dem Handy überblicken. Mit dieser Idee haben wir insgesamt vier Preise bei ASAP gewonnen: Overall Winner, Sustainability Award, KI-Award und auch hier den Publikumspreis. Damit dürfen wir Ende des Jahres sogar im Landesfinale vom Start-up BW Elevator Pitch teilnehmen!

Nun neigt sich unser Studium langsam dem Ende entgegen, im Sommer werden drei von uns ihren Abschluss erreichen. Also heißt es für uns: Jetzt oder nie! Wir wollen voll einsteigen mit unserem Startup und hoffen dabei auf Unterstützung durch das EXIST-Gründerstipendium, mit dem innovative Ideen für ein Jahr gefördert werden können. Den Vorantrag haben wir gerade eingereicht – nun heißt es abwarten, ob unsere Idee auch dort so viel Anklang findet.

Ihr habt auch Interesse am Thema Startup und würdet gerne mehr darüber erfahren? Meldet euch gerne beim Institut für Innovationsforschung und Entrepreneurship! Wenn ihr mehr über hydrop erfahren wollt, schaut gerne auf unserer Hydrop-Website vorbei oder auf unseren Social Media Kanälen @hydrop.systems (Instagram/Facebook).

Katrin Kreidel

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