Open Innovation mit Corporate Accelerators: Zugang zu neuen Technologien und Startups

30. Dezember 2021

[Bild: MIT Sloan Management Review]

Vor kurzem konnte das Team des Instituts für Entrepreneurship und Innovationsforschung einen Artikel in der Zeitschrift MIT Sloan Management Review veröffentlichen. Die Autoren sind Denis Bettenmann, Dr. Ferran Giones, Prof. Alexander Brem und Dr. Philipp Gneiting. Die wesentlichen Inhalte werden im Folgenden kurz zusammengefasst.

Um Zugang zu neuen Technologien zu erhalten und mit Startups zusammenzuarbeiten, nutzen viele etablierte Unternehmen Corporate Accelerator (CAs). Eines der Unternehmen, das dieses Modell frühzeitig übernommen hat, ist die Mercedes-Benz AG, die den Fokus auf die Beschleunigung des strategischen Fits gelegt hat. Im Jahr 2016 haben sie Startup Autobahn gegründet, einen offenen Corporate Accelerator, der inzwischen mehr als 30 weitere Unternehmen angezogen hat. Im Gegensatz zu herkömmlichen CAs, die in der Regel von einem einzigen Unternehmen gegründet werden, begrüßt ein Open CA mehrere Sponsorunternehmen und kann eine breitere Palette von reiferen Startups anziehen.

Der im MIT Sloan Management Review veröffentlichte Artikel nimmt die Mercedes-Benz AG und Startup Autobahn als Fallstudie und konzentriert sich auf Schlüsselelemente im CA-Prozess, die vorhanden sein müssen, um Startups als Innovationsquelle effektiv zu integrieren. Der Artikel zeigt auch, wie man den Erfolg der Teilnahme an einem Open CA maximieren kann.

Die erste Phase des CA-Prozesses – Scouting und Selektion – muss die richtige Passform zwischen Startups und Geschäftseinheiten sicherstellen, die dann gemeinsam in die zweite Phase übergehen. In der zweiten Phase, die sich auf die Lösungsadaption konzentriert, besteht die Herausforderung darin, zu beweisen, dass die Lösung eines Startups die Bedürfnisse des Unternehmens erfüllen kann. Die letzte Stufe – die Lösungsintegration – hat das Ziel, die Lösung des Startups in großem Maßstab in die Produkte und Prozesse des Unternehmens zu implementieren. Das CA-Team von Mercedes unterstützt die Geschäftseinheiten in allen Phasen des CA-Prozesses, um sicherzustellen, dass das Beste für das Unternehmen und das Startup herausgeholt wird.

Wenn es darum geht, den Erfolg der Teilnahme an einem Open CA zu maximieren, bieten die Autoren drei Einblicke. Zunächst muss das CA-Team interne Akzeptanz für externe Innovationen im Unternehmen aufbauen, z.B. durch die gemeinsame Identifizierung technologischer "White Spots" mit den Geschäftseinheiten. Ein weiterer Aspekt, der hervorgehoben wird, ist die Akzeptanz der Co-Opetition. Mehrere Startups können ähnliche Lösungen anbieten, und mehrere Sponsoren konkurrieren, um die besten Startups, was das Gesamtniveau an Innovation erhöht. Die dritte Überlegung, die bei der Teilnahme an Open CA berücksichtigt werden sollte, ist die Wahl der Suchfelder. Die Ergebnisse können verbessert werden, indem Parameter für die Art von Startups, Technologien und Anwendungen festgelegt werden, die die Unternehmen verfolgen. Das Festlegen dieser Parameter hilft, ein unüberschaubares Projektportfolio zu vermeiden.

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Melanie Minderjahn

 

Wiss. Mitarbeiterin, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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