Mit freundlicher Genehmigung aus dem „EXIST-Potentiale Projektreport, März 2022“
Obwohl die Universität Stuttgart (rd. 24.000 Studierende) und die Hochschule der Medien (rd. 5.000 Studierende) kein Verbundprojekt beantragt haben, war von Anfang an klar, dass man zusammenarbeiten will. So können die
individuellen Stärken ausgebaut und die Gemeinsamkeiten und Schnittstellen zur Stärkung des Campus als Ganzes gezielt entwickelt werden. Dabei herausgekommen ist der startup campus 0711. Gründungsinteressierte der HdM und der Universität Stuttgart profitieren dabei gleichermaßen von den langjährigen Erfahrungen beider Hochschulen in der Gründungsförderung. Darüber hinaus kommen ihnen die zahlreichen Aktivitäten zugute, die in den EXIST-Potentiale-Projekten Exi+ an der Universität Stuttgart und „EINS" an der HDM Stuttgart auf die Beine gestellt werden.
EXIST-Potentiale: Schwerpunkt „Regional vernetzen“
Gemeinsam wissenschaftsbasierten Start-ups zum Erfolg verhelfen und damit deren Anzahl und Qualität steigern – das ist das Ziel des startup campus 0711. Nicht zuletzt soll dabei die Expertise des gesamten regionalen Ökosystems einbezogen werden, um eine nahtlose Förderung der Gründungsvorhaben zu ermöglichen. Dazu gehören insbesondere Partnerschaften mit der Technologie Transfer Initiative (TTI) der Universität Stuttgart, dem Generator Startup Center der HdM, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und den Fraunhofer Instituten sowie Inkubatoren und Acceleratoren des regionalen Ökosystems.
Highlight: Aufbau einer Begleitstruktur für Gründungsteams
Wie sieht der optimale individuelle Gründungsweg aus? Welche Meilensteine gibt es? Wer steht beratend zur Seite? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Gründungsteams der HDM und der Universität Stuttgart beim Besuch des regelmäßig stattfindenden „Round Table“. Vorausgesetzt: Sie erhalten eine Förderung durch EXIST oder durch eines der Landesprogramme. „Beim Round Table pitchen die Teams vor Start-up Coaches sowie Gründungsberaterinnen und -beratern der HdM und der Uni Stuttgart“, erklärt Johanna Kutter, zuständig für Beratung und Entrepreneurship Education beim HdM Generator Startup Center. Kommen die Vorhaben für eine EXIST-Förderung in Frage, geht es im nächsten Schritt weiter zu einem EXIST-Check-in Gespräch mit einem der Start-up Coaches an der jeweiligen Hochschule. Diese Erstberatung ist durch einen eigens dafür entworfenen Leitfaden standardisiert und bietet dadurch einen einheitlichen Einstieg. Wird der EXIST-Antrag bewilligt, erhalten die Teams ebenfalls einheitliche Informationsunterlagen, wie zum Beispiel einen Leitfaden zur Auswahl des passenden Coachings.
Entscheidend ist dabei, dass den Teams die Angebote und Ansprechpartner aus beiden Hochschulen gleichermaßen zur Verfügung stehen. „Beide Institutionen können das Beste, was sie an Expertise gesammelt haben, den Teams mit auf den Weg geben“, freut sich Laura Rehberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Entrepreneurship und Innovationsforschung der Universität Stuttgart. „Wenn eines unserer Teams zum Beispiel ein digitales Produkt entwickeln möchte und dazu fachlichen Input benötigt, verweisen wir es einfach an die Kolleginnen und Kollegen an der HdM. Praktisch bedeutet das: Die Gründerinnen und Gründer brauchen nur über den Campus zu gehen. Dort, in der HdM, sitzt dann der Digital-Experte, der ihnen optimal weiterhelfen kann. Diese räumliche Nähe ist dabei ein unschlagbarer Vorteil, selbst, wenn viele der Gespräche online stattfinden.“ Das findet auch Johanna Kutter. Sie schickt ihre Teams gerne an Ansprechpartner der Universität Stuttgart, wenn es zum Beispiel um technische und regulatorische Fragen geht. „Nehmen Sie das Beispiel Patente bzw. Umgang mit IP. Das ist ein Thema, das bei uns an der HdM noch in den Anfängen steckt. Anders sieht es an der Uni Stuttgart aus. Dort gibt es eine Beratungsstelle, die explizit für IP-Strategien, IP-Schutz, FTO-Analyse usw. zuständig ist und nun eben auch Gründerinnen und Gründern der HdM zur Verfügung steht. Überhaupt ist es so, dass wir bei Bedarf jederzeit unsere Teams auch an Professorinnen und Professoren der Uni Stuttgart weiterverweisen können. Dieser direkte und einfache Austausch war früher so nicht möglich.“ Kein Wunder, dass die enge Zusammenarbeit erste Früchte trägt: So haben sich bereits Gründerinnen und Gründer aus der HdM und der Uni Stuttgart zusammengetan, um gemeinsam ein Start-up zu gründen.
Darüber hinaus bietet die Kooperation natürlich finanzielle Vorteile. Die Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen schont bekanntermaßen das Budget. Der kurze Draht zwischen den Gründungsakteurinnen und -akteuren an den beiden Stuttgarter Hochschulen und die vertrauensvolle Zusammenarbeit sorgen dabei für schnelle und unbürokratische Lösungen.
„Je mehr Player und je mehr Personen zusammenarbeiten, desto effizienter und desto größer kann man auch denken. Insofern war es für uns eine tolle Erfahrung zu sehen, wie schnell man wachsen kann, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht“, bringt es Johanna Kutter auf den Punkt. Besonders gefreut hat sie sich dabei über das große Interesse der Stadt Stuttgart und weiterer Player an einer Zusammenarbeit - seien es gemeinsame Veranstaltungen, eine Internet-Präsenz, gegenseitige Berichterstattung usw.
Dazu passt auch das Videoprojekt, das die Initiatoren des startup campus 0711 gemeinsam mit der Universität Hohenheim und der Hochschule für Technik Stuttgart auf die Beine gestellt haben. So sollen sich noch in diesem Jahr Studierende zukünftig mit Hilfe eines Video-Tutorials umfassend auf die Antragstellung eines EXIST-Gründerstipendiums vorbereiten.
Kontakt
Melanie Minderjahn
Career Service - Inner Development, Öffentlichkeitsarbeit