Was uns eine kontroverse Praxis im Fußball über das Scheitern von Innovationen verrät

6. September 2023

Neue Veröffentlichung in der Academy of Management Discoveries (AMD).

Auf den ersten Blick mag es überraschen, dass Fußball und Innovation etwas gemeinsam haben. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass wir vom Sport als Kontext für die Untersuchung von Managementherausforderungen viel lernen und wertvolle Erkenntnisse gewinnen können (Fonti et al. 2022).

Am ENI (Institut für Entrepreneurship und Innovationswissenschaft) der Universität Stuttgart sind wir immer auf der Suche nach relevanten Erkenntnissen für Entrepreneure und Innovationsmanager. Wir freuen uns sehr, dass die eingehende Analyse einer umstrittenen Praxis in der Fußballbranche zu wertvollen Erkenntnissen der Managementforschung geführt hat! In einer gemeinsamen Arbeit mit Kerem Gurses von der Universität La Salle Ramon Llull, Basak Yakis-Douglas vom King's College London und der Universität Oxford sowie Kandarp Mehta von der IESE Business School untersuchte Ferran Giones vom ENI die Verbreitung einer umstrittenen Praxis im Fußball (Third-Party-Ownership) und wie widersprüchliche Einschätzungen des sozialen und wirtschaftlichen Werts dieser undurchsichtigen Praxis zu einer schrittweisen Aufgabe und einem endgültigen Verbot führten.

Der Artikel "Foul Play? The Rise and Fall of Third-Party Ownership as a Controversial Practice in Football" ist zur Veröffentlichung in der Academy of Management Discoveries (AMD) angenommen worden. Die Zeitschrift veröffentlicht Artikel, die über neuartige Erkenntnisse oder ungewöhnliche empirische Muster in ihrem jeweiligen Kontext berichten, die entweder von der aktuellen Theorie nicht angemessen erklärt werden oder die eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung oder Prüfung einer neuen Theorie spielen können.

Der Artikel stützt sich auf eine induktive Studie auf der Grundlage von Archiv- und Interviewdaten, die über ein Jahrzehnt gesammelt wurden. Er verfolgt die TPO von ihren Anfängen als Mittel zur Unterstützung benachteiligter Akteure bis zu ihrem Verbot als illegitimes Finanzinstrument. Die Autoren zeigen, wie die TPO aufgrund ihrer Undurchsichtigkeit und der Vielfalt der beteiligten Akteure zunehmend umstritten wurde, und sie erklären, wie die Gegner der Praxis ihren Einfluss nutzten, um die Regulierungsbehörden von der Schädlichkeit der TPO zu überzeugen und die Abschaffung der Praxis zu beschleunigen.

Wenn Sie weitere Informationen über das Projekt oder seine Auswirkungen auf das Innovationsmanagement wünschen, wenden Sie sich bitte an die Autoren, die Ihnen gerne weitere Einzelheiten erläutern.

Kontakt

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Melanie Minderjahn

 

Wiss. Mitarbeiterin, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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