Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft

4. Juli 2023

Expert*innen-Hearing der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) mit Stuttgarter Expertise.
[Bild: bga]

Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) führt die bundesweite Gründerinnenagentur (bga) derzeit Expert*innen-Hearings für das Projekt „Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“ durch. Dr. Rubina Zern-Breuer, Leiterin des Transfercenters und Expertin für Gleichstellung und Innovation sowie Anja Schröder, Expertin für Sustainability und Kommunikation – beide von der Universität Stuttgart, waren eingeladen, ihre Expertise in den Dialog einzubringen.

Angelika Engstler, Unterabteilungsleiterin im BMFSFJ eröffnete den Workshop-Tag mit einem Impuls, bevor Alma Spribille, CEO der WEtell GmbH, in einer Keynote das Freiburger Mobilfunk-Start-up und dessen Business-Modell vorstellte. Als Purpose-Unternehmen gehört das Unternehmen sich selbst. Darüber hinaus gleicht WEtell durch die Bereitstellung und Nutzung ihrer Angebote entstehendes CO2 durch die Biokohle und den Bau von Solaranlangen aus. 

Bei einer ersten Panel-Runde brachte Afra Gloria Müller vom Social Entrepreneurship Network Deutschlands die Herausforderungen von Social Start-ups ein: Gründungen, die nicht auf schnelles Wachstum und Exit angelegt sind, finden in der VC-Sphäre weniger Aufmerksamkeit – zusätzlich zum deutlich schweren Stand, den Frauen nach wie vor bei der Investor*innensuche haben.

Cornelia Klaus, vom Landesfrauenrat Niedersachsen e. V. betonte die Notwendigkeit, dass Frauen in den Netzwerken, Arbeitsgruppen und Entscheider*innenkreise nicht nur anwesend sind und sichtbar werden, sondern auch themenführend werden. Dr. Rubina Zern-Breuer sprach über Experimentierräume und den Abbau von strukturellen Hindernissen – einen Faden, den Iris Kronbitter, Leitungsteam der bga, ergänzte mit dem Hinweis, dass es ein breites Verständnis (und die Unterstützung) braucht, dass die Defizite in den Strukturen liegen und nicht in den Frauen. Ist ein Unternehmen um ein nachhaltiges Business Modell aufgebaut, fällt die Kommunikation leichter, so wies Anja Schröder auf einen weiteren Erfolgsaspekt grüner Gründungen hin. Immer sensibler werdende Konsument*innen hinterfragen grüne Claims und erwarten von nachhaltigen Unternehmen nicht nur grüne Werbebotschaften, sondern Haltung.

Im Anschluss an das Panel wurden in wechselnden Kleingruppen Fragen zu Potenzialen und grüner Gründungen für Gründerinnen, Gesellschaft und Wirtschaft bearbeitet. In einer weiteren Vertiefung bearbeiteten die Gruppen aktuelle Hemmnisse und mögliche Lösungsansätze und Rahmenbedingungen, um Gründerinnen insbesondere beim Aufbau nachhaltiger Unternehmen zu unterstützen.

 

Hintergrund

Ziel des Projekts ist es, erstmalig die Handlungsfelder Geschlechtergerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Digitalisierung für die Förderung und Vernetzung von Gründerinnen miteinander zu verzahnen. Insbesondere Gründerinnen sehen Gelegenheiten in der ökologischen Wirtschaftstransformation und entwickeln Geschäftsmodelle jenseits von einem technologiezentrierten Innovationsverständnis. Neue Handlungsansätze sollen für Multiplikator*innen und die Beratungspraxis durch die Regionalverantwortlichen der bundesweiten gründerinnenagentur (bga) in Modellregionen erprobt werden.

Das Projekt „Gründerinnen fördern grüne Wirtschaft“ ist beteiligt an den Aktionsprogrammen GAPS „Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Perspektiven schaffen.“ des BMSFJ und dem künftigen Aktionsprogramm zu Female Entrepreneurship des Bundeswirtschaftsministeriums.

Kontakt

Dieses Bild zeigt Melanie Minderjahn

Melanie Minderjahn

 

Wiss. Mitarbeiterin, Referentin für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

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