Der Absolvent der Universität Stuttgart und erfolgreiche Gründer Paul Eichinger hat für sein ehemaliges Startup Personomic, das individuelle Fahrradgriffe hergestellt hat, eine Crowdfunding-Kampagne durchgeführt und berichtet von seinen Erfahrungen.
1. Welche Schritte hast du unternommen, bevor du deine Crowdfunding-Kampagne gestartet hast?
Vor dem Start der Crowdfunding-Kampagne haben wir mehrere wichtige Schritte unternommen:
Erstens haben wir Validierungsinterviews durchgeführt, um das richtige Produkt mit einem starken Product-Market-Fit zu identifizieren. Dabei stellten wir fest, dass Fahrradgriffe ein großes Potenzial hatten, da viele Nutzer*innen über Taubheitsgefühle in den Händen klagten.
Dann haben wir uns intensiv mit anderen erfolgreichen Startups ausgetauscht, insbesondere mit dem Team von STUR, das wertvolle Erfahrungen aus ihrer eigenen Crowdfunding-Kampagne mit uns teilte.
Zudem haben wir eine Community aufgebaut, um ein Unterstützer*innen-Netzwerk zu schaffen. Dies geschah durch gezielte Facebook-Werbung und die Teilnahme an Fahrradmessen, die durch einen Newsletter ergänzt wurden. Diese Vorarbeit trug dazu bei, ein gewisses Interesse und eine Bindung bei den potenziellen Unterstützer*innen zu wecken.
2. Warum hast du dich für die Plattform entschieden, die du genutzt hast, und gab es spezielle Kriterien, die du bei der Wahl berücksichtigt hast?
Die Entscheidung für Kickstarter als Crowdfunding-Plattform war strategisch, weil Kickstarter eine große Basis an sogenannten "Early Adopters" hat – also eine Zielgruppe, die gerne neue Technologien und innovative Produkte ausprobiert. Für uns war diese Plattform ideal, um unser Produkt schnell an eine breite Zielgruppe zu kommunizieren und zu testen. Early Adopters sind oft bereit, Risiken einzugehen und unterstützen gerne spannende Projekte in einer frühen Phase, was für den Erfolg unserer Kampagne entscheidend war.
3. Was waren die wichtigsten Faktoren für den Erfolg deiner Kampagne, und wie hast du die Unterstützer nach Abschluss der Finanzierung weiter eingebunden oder informiert?
Die wichtigsten Faktoren für den Erfolg waren die sorgfältige Produktwahl, das Engagement unserer Community und die intensive Kommunikation.
Unsere persönliche E-Mail-Kommunikation und regelmäßige Umfragen stärkten die Bindung zur Community, und auch nach der Kampagne haben wir unsere Unterstützer regelmäßig informiert. Das hohe Engagement, das wir durch persönliche Interaktion und exklusive „Early Bird“-Angebote aufgebaut hatten, half uns nicht nur während der Kampagne, sondern schuf auch Vertrauen bei späteren Käufer*innen. Auch die schnelle Erreichung des Mindestfinanzierungsziels trug zum "Social Proof" bei und steigerte das Vertrauen der Unterstützer*innen.
4. Was waren die größten Learnings aus dem Crowdfunding?
Ein zentrales Learning war die enorme Bedeutung einer gut aufgebauten Community. Die Erfahrungen haben uns gezeigt, dass eine engagierte und aktive Gruppe von Unterstützer*innen ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Außerdem war der persönliche Kontakt entscheidend – durch direkte E-Mails und exklusive Gruppen konnten wir eine emotionale Bindung schaffen, was die Konversionsrate erheblich steigern ließ.
Ein weiteres Learning war die Wichtigkeit, das Fundingziel konservativ zu setzen, um den Eindruck eines Erfolgs zu schaffen und mehr Vertrauen zu gewinnen.
Die damalige Crowdfunding-Kampagne von Personomic ist hier noch einsehbar.
Weitere Informationen zu Crowdfunding gibt es auf der Seite der Stadtwerke Stuttgart oder allgemein unter Crowdfunding.de
Kontakt
Hanna Dewes
Wiss. Mitarbeiterin